Wer es schon gemacht hat, weiß was gut
ist und worauf es ankommt. Ich weiß es jetzt auch und würde beim
nächsten Mal dies und das anders machen.
Fliesen
Das Ergebnis kann sich sehen lassen,
obwohl ich beim nächsten Mal ein paar Dinge besser machen würde.
Zunächst mal war der Kleber körperlich
unglaublich schwer anzurühren. Das fing schon damit an, dass das auf
der Packung angegebene Mischungsverhältnis nicht stimmte und es
damit zu Beginn noch fast staubtrocken war. Eine Bohrmaschine war
nicht zur Hand und so habe ich es mit Müh' und Not mit beiden Händen
und Eimer zwischen den Beinen hinbekommen. Es wäre wohl keine
schlechte Idee, den Kleber nur nach und nach in das Wasser zu geben,
so dass man von flüssig nach fest mischt.
Den Haftgrund muss man vorher
durchrühren und je nach Untergrund verdünnen. Ich habe zunächst
nur das weiße Flüssige, welches sich oben abgesetzt hatte,
aufgetragen und als ich gemerkt habe, dass das Mittel rosa und nicht
weiß ist, habe ich durchgerührt und nochmal pur aufgetragen. Das
war wohl nicht optimal, da der frische Fliesenkleber teils nicht so
gut an der Wand kleben geblieben ist.
Das könnte aber auch daran gelegen
haben, dass der Kleber zu trocken war. Aber hierbei die richtige
Mischung hinzubekommen ist wohl eine Sache der Erfahrung.
Auf jeden Fall hat man dann beim Kleben
der Fliesen viel mehr Zeit als ich dachte. Am besten, man nimmt sich
kleine Flächen vor, auf die man den Kleber so gleichmäßig
aufträgt, dass später die Fliesen nicht hohl klingen wenn man dran
klopft. Ob die Fliesen dann eine ebene Fläche bilden, hängt von der
Ebenheit des Untergrund und von der Gleichmäßigkeit ab, mit der man
den Kleber aufgetragen hat.
Wenn man die Fliese eingesetzt hat kann
man sie nicht mehr ganz leicht korrigieren. Das hängt wohl auch mit
der Viskosität des angerührten Klebers zusammen. Man kann sie aber
getrost rausnehmen, Kleber abkratzen und nochmal von vorn beginnen.
Dieser Empfehlung von der Rückseite
der Kleberpackung sollte man folgeleisten und ihn abkratzen, wenn er
eine Haut gebildet hat und (Fingertest) nicht mehr am Finger kleben
bleibt. Wenn das bei dem aufgetragenen Kleber passiert, darf man
keine Fliese mehr darauf setzen, sondern muss den Kleber abkratzen,
den Kleber im Eimer kurz durchrühren und neu auftragen. Wenn man
sich so Stück für Stück die Fläche vornimmt, kann eigentlich
nichts passieren. Der Kleber im Eimer bleibt recht lange
verarbeitbar.
Damit die Fliesen horizontal und
vertikal gerade sind, habe ich ein langes Brett an die Oberkante
gehängt und mit der Wasserwaage ausgerichtet, sowie ein Lot
aufgehängt und habe immer von da ausgehend gearbeitet. Man hat
durchaus die Zeit das Lot und die Oberkante zu verschieben, jedoch
muss immer frisch durchgerührter Kleber ran.
Lackieren
Ich wollte es zunächst nicht glauben,
aber man nimmt hier am besten die Walze (oder Rolle, wie man will) um
den Lack aufzutragen. Der mit Pinsel aufgetragene Wasserlack hat
jedenfalls deutliche Pinselstriche hinterlassen. Obwohl ich dick
aufgetragen habe, hat sich die Oberfläche nicht glattgezogen.
Ich bin dann auf Kunstharzlack
umgestiegen. Der Nachteil ist, dass er recht lange riecht. Er braucht
länger, bis er handtrocken ist und braucht praktisch ewig, bis er
durchgetrocknet ist. Und so lange riecht er eben auch. Der Wasserlack
braucht zwar auch recht lang bis er komplett hart ist, dafür riecht
er nicht.
Die Oberfläche beim Kunstharzlack ist
dafür ungleich besser. Da die Viskosität hier niedriger, d.h. die
Farbe flüssiger ist, ergibt das schon mit dem Pinsel eine glatte
Oberfläche. Wenn man dann noch die Walze nimmt, kann eigentlich
nichts passieren. Allerdings sind die Ränder, die die Walze
hinterlässt teilweise sichtbar und man sollte diese ausbügeln,
indem man wiederholt und mit geringer werdendem Druck über die
Fläche fährt, sobald alle Farbe aufgetragen ist.
Es kann auch sein, dass sich so eine
Art Bläschen bilden, also Stellen, an denen die Farbe nicht so gut
haften geblieben ist. Man muss also die gestrichene Fläche
kontrollieren, am besten zwei Mal, direkt nach dem Anstrich und
nochmal nach kurzer Zeit. Der Kunstharzlack bleibt, im Gegensatz zum
Wasserlack, der schon nach sehr kurzer Zeit anzieht, lange nass. Man
kann also auch nach 10 Minuten nochmal drüber gehen.
Bei der Vorbehandlung des Holzes (bei
mir dick furnierte Türen, Korpus neuartige Spanplatten), war es
schwierig bis unmöglich, das teilweise tief eingesogene Küchenfett
zu entfernen. Wenige Stellen, die vom Fett aufgeweicht waren, habe
ich entfernt und mit Holzpaste aufgefüllt. Der Anlauger aus dem
Baumarkt zum entfernen von Fett hat mich dabei wenig überzeugt.
Kleinere Tropfen von Fett auf dem Holz hat er jedenfalls nicht
gelöst, obwohl ich ihn noch konzentrierter angerührt habe als
angegeben. Da hat mir Fettreiniger, Topfreiniger aus Kunststoff, der
die Fettklümpchen mitnimmt und die Rückseite des Schwamms bessere
Dienste getan. Dass das Fett dabei zum Teil in das Holz einmassiert
wurde, habe ich am Ergebnis nicht bemerkt. Man soll ja deswegen auch
erst zum Schluss, wenn das Holz ganz sauber ist, schleifen.
Auf jeden Fall hat die Farbe überall
gut gehaftet, auch an Stellen, die noch leicht ölig waren.
Die Flächen sehen nicht selbst
gestrichen aus, was mein Ziel war. Kleine Körnchen in der Oberfläche
sind jedoch da, die sich vielleicht mit noch mehr Sauber- und
Gründlichkeit reduzieren, im normalen Heimwerkerhaushalt jedoch wohl
nicht ganz vermeiden lassen.
Wer es eilig hat sollte zudem
aufpassen: Noch nicht völlig durchgetrocknete Farbe (mindestens eine
Woche) ist noch sehr anfällig für Stöße und Kratzen. Ausbessern
ist dabei nicht möglich, da sich ein deutlicher Fleck auf der Fläche
abhebt. Das komplette Neu- bzw. Überstreichen der Fläche wäre da
erforderlich.
Die Griffe und Verzierungen wären noch
zu erwähnen. Da ich sie ursprünglich ersetzen wollte, ein Neukauf
aber recht teuer gewesen wäre (Euro 2,50 – 5,00 x 14), habe ich
mich für die billigere Variante entschieden und mir aus dem
Autobereich einen Chromlack mit Grund besorgt.
Dazu sei gesagt, dass ein Chromglanz
mit Farbe nicht herzustellen ist. Der silbrige Effekt war mir aber
dann doch gut genug.
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